Übung von Feuerwehr und THW in Marktredwitz
Am Samstagvormittag wurde aus der bisherigen Theorie nun Praxis. Der Parkplatz des Bauhofes stand voll mit roten und blauen Autos, unter einer mächtigen Stahlkonstruktion wurden Kraftfahrzeuge von Männern in gelben Schutzanzügen gereinigt. Es herrschen absolut strenge Hygienevorschriften. So muß es also aussehen, wenn eine gefährliche Tierseuche im Landkreis grassiert. Das war nämlich der Hintergrund der gemeinsamen Übung. „Seit längerer Zeit schon besteht der Plan einer Zusammenarbeit zwischen der Veterinärstelle am Landratsamt, der Feuerwehr und dem Technischen Hilfswerk im Ernstfall“, erklärte Stadtbrandinspektor. „Mit dem praktischen Aufbau einer sogenannten Dekon-Schleuse für Lastkraftwagen, die bei Tierseuchen zum Einsatz kommt, wurde heute geübt“. Bereits im vergangenen Jahr hatte die Regierung von Oberfranken die Beteiligten zu einer Schulung über Tierseuchen eingeladen. Harald Fleck und Oliver Göschel sprachen hier von einem Dreieck aus Wissen und Erfahrung: „Feuerwehr und THW werden in einem Einsatzfall für das Landratsamt in Amtshilfe tätig. Das entsprechende Fachwissen ist bei Veterinär Dr. Johann Naumann und seinen Mitarbeitern, beim THW sind die notwendigen Gerätschaften vorhanden“. Bei der Übung wurden nun zwei Gerüsttürme für Reinigung und Dekontamination der Fahrzeuge aufgebaut. Das kontaminierte Wasser wurde in einer großen, provisorisch gebauten Wanne, die für die Größe eines Lkw geeignet ist, aufgefangen. Mit von der Partie waren die Mitglieder der Feuerwehren Brand-Haingrün, Wölsauerhammer, Arzberg, Wunsiedel, Marktredwitz und Selb. Für das Technische Hilfswerk waren die Ortsverbände Marktredwitz und Selb vor Ort, sie hatten bereits am Freitag mit dem Aufbau des Gerüstes begonnen. Alle Beteiligten von Landratsamt, Feuerwehr und THW führten an der Übungsstelle einen interessanten Informationsaustausch über mögliche Einsatzmaßnahmen bei Tierseuchen, wie Afrikanische Schweinepest, Klassische Schweinepest oder Maul- und Klauenseuche durch. „Es ist jedoch keinerlei Gefahr im Verzug, das ist lediglich eine Übung für einen eventuellen Ernstfall“, betonte Kreisbrandrat Wieland Schletz abschließend.