Bayerische Fachgruppen „Führung und Kommunikation“ trainieren in Mühldorf am Inn
Egal ob Polizei oder Feuerwehr, ob Rettungsdienst oder THW; alle Einsatzleiter haben das gleiche Problem: sie müssen sich in kurzer Zeit einen Überblick über die aktuelle Lage an der Einsatzstelle verschaffen und müssen ständig Entscheidungen treffen. Und hierfür braucht es: Informationen. Aktuelle Informationen, die die tatsächliche Situation an der Einsatzstelle abbilden. Und valide Informationen, die nicht auf Spekulationen beruhen, sondern auf Tatsachen. Denn ohne verlässliche Daten können weder Einheiten an der richtigen Stelle eingesetzt, noch können Aufgaben zielgerichtet verteilt werden. Um Einsatzleiter hierbei zu unterstützen, kann das THW bundesweit auf 66 Fachgruppen „Führung und Kommunikation“ (FGr FK) zurückgreifen. Dies sind Einhei-ten, die sich darauf spezialisiert haben, Kommunikationsnetzwerke und Führungsstellen zu errichten und zu betreiben.
Vom 13.-15. Oktober 2017 fand in Mühldorf am Inn das diesjährige Ausbildungswochenende der bayerischen Fachgruppen FK statt. Wie jedes Jahr, so trafen sich auch heuer wieder 85 THW Einsatzkräfte der Ortsverbände Selb, Marktheidenfeld, Kempten, Mellrichstadt, München – Mitte, Lauf, Straubing, Hilpoltstein, Landshut, sowie Mühldorf, um gemeinsam für den nächsten Einsatz zu trainieren.
Die Agenda stand in diesem Jahr ganz unter dem Zeichen der Kommunikationstechnik. „Errichten einer Funk-strecke für den Betrieb eines Bereitstellungsraums“ hieß der Einsatzauftrag. Für einige der Helfer ging es dabei hoch hinaus: ein Antenne musste in rund 10 Metern Höhe an einem Fernmeldemast installiert werden. Bei dieser Gelegenheit galt es auch, die Grundlagen der Absturzsicherung zu wiederholen und in die Praxis umzusetzen.
Aber auch in anderem Zusammenhang ging es in luftige Höhen: Sven Konstanzer (OV Breisach) und Fabian Kühn (OV Landshut) berichteten aus der Facharbeitsgemeinschaft „ULF“, einer Arbeitsgruppe, die sich auf Bundes-ebene mit der Nutzung sogenannter „Unbemannter Flugsysteme“ (ULF) befasst. So berichteten sie über den aktuellen Stand zur Einführung dieser Systeme im THW (bspw. für Erkundungsaufgaben) und die Möglichkeiten der Nutzung im Einsatz. Im Anschluss konnten sich die THWler selber als Pilot versuchen und die ULFs unter fachmännischer Anleitung über das Übungsgelände steuern.
Sonntag Mittag konnten die Helfer schließlich wieder Heimreise antreten; um viele Kenntnisse reichen, die ihnen bei einem künftigen Einsatz sicher weiter helfen werden.
Fazit? „Die rein fachlichen Inhalte sind das Eine“, so Robert Bark, der das Ausbildungswochenende koordinierte. „Aber mindestens genauso wichtig ist der Erfahrungsaustausch und das gegenseitige Kennenlernen der Helfer unterschiedlicher Ortsverbände.“
Denn egal ob der G7 Gipfel in Elmau 2016 oder die Unwetterkatastrophe in Simbach im vergangenen Jahr; eines hat die Vergangenheit gezeigt: dadurch, dass das THW bundesweit identisch ausgestattet und ausgebildet ist, sind auch mehrwöchige Großeinsätze mit mehrfachem Personalwechsel ohne Reibungsverluste möglich. Und genau das wurde auch beim diesjährigen Ausbildungswochenende der Fachgruppen FK in Mühldorf wieder unter Beweis gestellt.
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